NEWSLETTER Dezember 2020
NEWSLETTER Dezember 2020

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cultures interactive e.V. im Dezember 2020

 
Liebe Leser*innen,

ein aufregendes und ungewöhnliches Jahr geht nun zu Ende. Seine Folgen werden uns aber sicherlich noch in den nächsten Jahren begleiten – auch in der Präventionsarbeit. So konnten wir an den Querdenken-Protesten erneut sehen, wie sehr Antisemitismus und Verschwörungsmythen gesellschaftlich verbreitet und anschlussfähig sind. Aber auch die rassistischen Morde in Hanau und die islamistischen Anschläge in Europa und darüber hinaus beschäftigen uns. Auch wenn diese furchtbaren Attentate in diesem Jahr oft im Schatten der Pandemie standen, haben sie uns trotzdem auf traurige Weise die Wichtigkeit von nachhaltiger Präventions-, Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit vor Augen geführt. Daran werden wir auch im kommenden Jahr mit unserer Arbeit anknüpfen. Vorerst aber möchten wir Ihnen hier einen kleinen Einblick geben in einige der Projekte, die cultures interactive in diesem Jahr durchgeführt hat.

Wir wünschen Ihnen erholsame Feiertage und einen guten Start in das neue Jahr.

Herzliche Grüße, bleiben Sie gesund,
das Team von cultures interactive

Neue Dialogräume schaffen: die Narrativen Gesprächsgruppen 

Die Narrativen Gesprächsgruppen hat cultures interactive entwickelt, um Schüler*innen einen Raum zu bieten, in dem ihre Erfahrungen und Themen im Zentrum stehen. Die Gesprächsgruppen fördern soziale Kompetenzen und ermöglichen Selbstwirksamkeit. 2020 konnten wir dieses intensivpädagogische Format an acht Schulen in Berlin, Brandenburg und Sachsen anbieten. Erneut hat sich dort gezeigt, dass die Schüler*innen in den Gesprächsgruppen stets Themen aufgreifen, die für ihre Lebenswelt relevant sind und die zugleich eine politische Dimension haben: Immer wieder ging es um Mobbing, Sexismus, Rassismus, um Freundschaft, Eltern, Drogen oder das Leben im ländlichen Raum. In den Gesprächsgruppen erschließen sich die Schüler*innen diese Themen aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz und Antrieb – und füllen sie so unmittelbar mit Leben aus. So entsteht ein Ort für politische Bildung und Demokratiestärkung, der ohne erhobenen Zeigefinger auskommt.

Die Idee hinter den Narrativen Gesprächsgruppen
 
Together we can: die ukrainische Zivilgesellschaft stärken 

Im Projekt Together we can! arbeitet cultures interactive mit der Anti-Discrimination Education Society aus Polen und der Ukrainian Human Rights Foundation zusammen, um die Zivilgesellschaft der Ukraine zu unterstützen. Eigentlich sollten dafür 2020 mehrere gemeinsame Workshops stattfinden, die aufgrund der Pandemie jedoch ins Internet verlegt werden mussten. Bei einem ersten Training im Juli ging es darum, die Teilnehmenden mit verschiedenen Formen der Diskriminierung und jugendkulturellen Zugängen der Präventionsarbeit vertraut zu machen. Zwei weitere Wochenenden waren der Frage gewidmet, wie sich die Teilnehmer*innen erfolgreich für relevante gesellschaftspolitische Fragen einsetzen können. Im Anschluss an die Workshops veröffentlichten die jungen Erwachsenen fast 200 Blogeinträge: zu Menschenrechten und Diskriminierung, Mobbing und Umweltschutz. 

Weitere Informationen zu Together we can!
 
Phänomenübergreifende Prävention: PHÄNO_Cultures 

PHÄNO_Cultures setzt auf phänomenübergreifende Präventionsarbeit: Das Projekt möchte Haltungen, die sich auf islamistische oder rechtsextreme Ideologien beziehen, mit jungen Menschen diskutieren und kritisch hinterfragen. 2020 hat das PHÄNO-Team dazu Projekttage und -wochen an Schulen in Berlin, Brandenburg, Hessen und Sachsen durchgeführt. Natürlich hat die Pandemie auch hier die Arbeit stark beeinflusst: Nicht alle Projekttage konnten wie geplant stattfinden und unterschiedliche Hygieneregeln stellten unsere Teamer*innen immer wieder vor neue Herausforderungen. Vor allem aber stießen die Projekttage bei den Jugendlichen nach der Zeit zu Hause ganz besonders auf Begeisterung – weil sie sich dort endlich wieder selbst kreativ ausprobieren und austauschen konnten.

Mehr zu PHÄNO_Cultures auf der Homepage von cultures interactive
 
Building Resilience against Violent Extremism and Polarisation  

Für unsere Kolleg*innen aus BRaVE stand 2020 ganz im Zeichen der Verleihung des BRaVE-Awards. Von April bis Juli haben sich Projekte aus ganz Europa für diesen Preis beworben. Die Voraussetzung: Kinder und Jugendliche mit Hilfe von Kunst und Sport gegenüber Radikalisierung und Polarisierung resilienter machen. Unter allen Einsendungen wählte eine internationale Jury dann die 15 überzeugendsten Projekte aus. Und am 19. November war es so weit: Build Solid Grounds aus der Slowakei, Jamal al-Khatib – Mein Weg aus Wien und Breath in Break Out aus Halle haben den BRaVE-Award erhalten! Mit dem BRaVE-Innovation-Award wurde das Projekt Loulu ausgezeichnet und der Publikumspreis ging an Klanggerüst e.V. aus Erfurt.

Das Video zur Preisverleihung
 
Das Kompetenznetzwerk Rechtsextremismusprävention

Zusammen mit der Amadeu Antonio Stiftung, der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus, Gesicht zeigen! sowie der Lidice Haus Bildungsstätte in Bremen bildet cultures interactive seit Anfang des Jahres das ‚Kompetenznetzwerk Rechtsextremismusprävention‘. Das Netzwerk will Wissen und Erfahrungen der Rechtsextremismusprävention bündeln und mit Fortbildungen, Monitoring, Konferenzen, Veröffentlichungen und Präventionsangeboten all diejenigen unterstützen, die sich mit Rechtsextremismus auseinandersetzen. 2020 hat dazu bereits eine Online-Tagung zu ‚Angriffen auf die Demokratie‘ (zusammen mit dem Kompetenzentzwerk Antisemitismus) stattgefunden, ebenso wie eine Fachkonferenz mit Modellprojekten aus der Rechtsextremismusprävention. Bis Ende des Jahres werden wir außerdem noch das gemeinsam entwickelte ‚Infoportal Rechtsextremismuprävention‘ der Öffentlichkeit vorstellen.

Zur Webseite des Kompetenznetzwerks
 
RaFiK: Wie begegnen Fachkräfte Radikalisierung?

Im Forschungsprojekt RaFiK, das cultures interactive gemeinsam mit SOCLES und dem Deutschen Jugendinstitut durchführt, geht es um den Umgang von Fachkräften mit radikalisierten oder hochideologisierten Kindern, Jugendlichen und Eltern. Denn auch Fachkräfte, die nicht auf Extremismus spezialisiert sind, treffen heute häufiger und direkter auf radikalisierte Jugendliche und islamisch fundamentalistische oder demokratiefeindlich gestimmte Elternhäuser. RaFiK möchte herausfinden, welche Handlungsstrategien Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe dafür entwickelt haben. 2020 fanden dazu mehrere Fokusgruppen statt: Gemeinsam mit Fachkräften diskutierten wir, ob und wie sie ihre eigenen Sichtweisen zur Sprache bringen. Außerdem wollten wir wissen, wie Fachkräfte auf die Handlungsansätze von Expert*innen der Radikalisierungsprävention zurückgreifen. 2021 soll zudem ein Ratgeber entstehen, der einen Überblick über verschiedene Anbieter und Ansätze bietet.

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CHAMPIONs: der Polarisierung entgegenwirken 

Mit CHAMPIONs arbeiten wir mit sieben Partner*innen aus verschiedenen Ländern zusammen, um Fachkräfte aus Mittel- und Osteuropa im Umgang mit Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ebenso wie mit Polarisierung und Radikalisierung zu stärken. In diesem Jahr lag der Fokus dabei neben dem internationalen Wissenstransfer auf einer Fortbildungsreihe, die den teilnehmenden Fachkräften Handlungssicherheit im Umgang mit Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus vermittelte. Auf dem Programm standen dazu von März bis Dezember Mediationsansätze, der Umgang mit Medienstrategien rechtsextremer Akteur*innen und kollegiale Beratung. Weil die Fortbildungsreihe bei den Teilnehmenden auf so großes Interesse stieß, fand Anfang Dezember noch ein zusätzliches Modul statt: Darin ging es um den gemeinschaftlichen Aufbau von Interessenvertretungen und die Förderung von Bürger*innenbeteiligung.

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Fortbildung zu menschenrechtsorientierter Jugendkulturarbeit

Vom 19. bis 21. März führen wir zusammen mit der Bildungsstätte Alte Schule Anspach (Hessen) eine Train-the-Teamer-Qualifikation zur menschenrechtsorientierten Jugendkulturarbeit durch. Referent*innen stellen die menschenrechtlichen, emanzipatorischen und demokratischen Potenziale von Jugendkulturen und (sozialen) Medien zur niedrigschwelligen, lebensnahen und interessenorientierten Präventionsarbeit mit Jugendlichen vor. Die Teilnehmenden lernen so die theoretischen und methodischen Grundlagen des Jugendkulturansatzes kennen. Und sie werden befähigt, selbst präventive Angebote, die jugendkulturelle, Medien- und Sportpraxis mit sozialer und politischer Bildung verbinden, zu entwickeln und durchzuführen. Praxisteile zu Auflegen oder Graffiti als Seminarmethode sind in der Qualifizierung natürlich ebenso enthalten.

Zur Anmeldung
 

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Bildungsarbeit zahlt sich aus – davon sind wir überzeugt. Unterstützen Sie unseren Verein mit einer Spende und fördern Sie so die notwendige Präventionsarbeit gegen Rechtsextremismus und Radikalisierung. Jede Spende hilft unserer Arbeit. Selbstverständlich stellen wir Ihnen gerne eine Spendenquittung aus.

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Bildung und Gewaltprävention


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