Cultures Interactive im Mai 2025
NEWSLETTER Mai 2025

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Ergebnisse eines Jugendkulturworkshops


20 Jahre Cultures Interactive!

 
Liebe Leser*innen,

es gibt etwas zu feiern: Cultures Interactive wird heute 20 Jahre alt! Seit unserer Vereinsgründung am 9. Mai 2005 ist einiges passiert. In mehr als 50 Projekten haben wir seitdem mit Jugendlichen, mit Fachkräften der Jugendarbeit, mit Lehrkräften und Multiplikator*innen zu jeweils aktuellen gesellschaftlichen Themen und Herausforderungen gearbeitet. Wir haben zahlreiche Fortbildungen, Workshops und Projekttage durchgeführt und konnten verschiedene Ansätze der Prävention und Intervention erproben und weiterentwickeln. Vor allem aber durften wir in dieser Zeit viele engagierte Menschen im ganzen Land und in Europa kennenlernen, die sich mit uns für ein demokratisches und menschenrechtsorientiertes Zusammenleben einsetzen.

Angesichts eines zunehmend erstarkenden Rechtsextremismus kommt es auf eine solche Vernetzung auch heute wieder ganz besonders an. Deshalb werden wir auch in den nächsten Jahren unsere Erfahrungen aus zwei Jahrzehnten Präventionsarbeit nutzen und uns weiterhin mit Jugendkulturworkshops, Narrativen Gesprächsgruppen, mit Beratung, Begleitung und Fortbildungen für eine vielfältige, demokratische und gerechte Gesellschaft engagieren – und freuen uns, wenn wir dabei auch mit Ihnen zusammenarbeiten dürfen.

Herzliche Grüße
das Team von Cultures Interactive

Antisemitismus in Rechtsextremismus und Islamismus erkennen

Fortbildung für zivilgesellschaftlich Engagierte am 22. Mai 2025 in Berlin
Rechtsextreme und islamistische Argumentationen werden nicht selten unbewusst verbreitet. Entsprechend herausfordernd kann es sein, konstruktiv mit Menschen zu sprechen, die sich islamistischer oder rechtsextremer Argumentations­muster bedienen. Hierzu braucht es kommunikatives Geschick und gleichzeitig eine klare eigene Haltung. In Kooperation mit dem Landesnetzwerk Bürgerengagement Berlin bietet Cultures Interactive deshalb eine Fortbildung für zivilgesellschaftlich Engagierte an, die mit heterogenen Gruppen zu tun haben, in denen verschiedene Formen von Menschenverachtung – insbesondere Antisemitismus – bewusst oder unbewusst formuliert werden. In der Fortbildung geht es zentral um die Frage, wie mit menschenfeindlichen Weltdeutungen im engagierten Gespräch umgegangen werden kann: Wie kann ich trotz des oft skandalösen Inhalts des Gesagten im Kontakt bleiben? Wann hilft es, zu widersprechen? Welche Zugänge gibt es, um Reflexionsprozesse anzuregen? Wie kann ich am effektivsten Betroffenen zur Seite stehen und wo bekomme ich Hilfe von außen?

Zur Anmeldung
 
Das Gelände des SFBB in Berlin-Wannsee

Foto: Offenblende / Michael Wendt

„Stabil bleiben“ – Praxiswerkstatt zur Auseinandersetzung mit demokratie- und menschenfeindlichen Haltungen in der Jugend(sozial)arbeit

26. und 27. Juni 2025 im Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg
Die Jugend(sozial)arbeit steht unter Druck: Immer jüngere Heran­wachsende vertreten lautstark menschen­verachtende und demokratie­feindliche Haltungen. Das Gewaltpotenzial steigt unter Jugendlichen und im öffentlichen Raum sind vermehrt jugend­kulturelle rechtsextreme Grup­pierungen sichtbar. Es gilt daher, fachliche Kompetenzen, Netzwerke und Unterstützungsstrukturen zu bündeln und Dynamiken entgegenzutreten, die auf eine Schwächung von Demokratie und Menschenrechten abzielen. Auf einer Praxiswerkstatt, die in Kooperation mit dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg stattfindet, vermittelt Cultures Interactive praxisorientierte Handlungsstrategien für den Umgang mit Rechtsextremismus. Die Teilnehmenden haben die Gelegenheit, sich zu den jeweiligen Herausforderungen in ihrem Arbeitsfeld auszutauschen und gemeinsam passgenaue Lösungswege zu entwickeln.

Alle Infos zur Praxiswerkstatt
 
Fortbildung

Foto: Unsplash / Sincerely Media

(Nahost)konflikt im Jugendclub?! – Trotzdem sprechen!

Fortbildung für Fachkräfte der Jugend(sozial)arbeit in Friedrichshain-Kreuzberg
Der Nahost­konflikt stellt Fachkräfte der Jugend(sozial)arbeit vor Herausforderungen: Menschen­verachtende Übergriffe und Äußerungen, die sich unter anderem auf den Krieg in Gaza, den israelischen Staat sowie Juden*Jüdinnen und muslimisch gelesene Menschen beziehen, haben zugenommen. Dabei scheinen sich pro­palästinensische und israelsolidarische Positionen unversöhnlich gegenüber zu stehen. Fachkräfte aus Jugendclubs, Streetwork und anderen Bereichen der Jugend(sozial)arbeit sind gefordert, gesprächs­fähig, beziehungs­erhaltend und konflikt­moderierend zu agieren. Wie kann es gelingen, auch in hitzigen Situationen jeder Menschen­feindlichkeit entgegen zu wirken? Wie können Fachkräfte den Gesprächsfaden zu Jugend­lichen aufrecht­erhalten? Wie können hoch emotionalisierte Konflikt­situationen konstruktiv bearbeitet werden? In der kostenlosen anderthalbtägigen Fortbildung werden die Handlungskompetenzen von Fachkräften der Jugend(sozial)arbeit im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gestärkt: Es werden Techniken der De-Eskalation erprobt, Erstreaktionskompetenzen gefördert und Gesprächs­techniken geübt, die sich auf den Einbezug von lebens­weltlichen, biografischen und emotionalen Aspekten beziehen.

Die Termine (pro Fortbildung jeweils 1,5 Tage)

  • 26./27. Mai 2025
  • 23./24. Juni 2025
  • 4./5. September 2025
  • 30./31. Oktober 2025
  • 6./7. November 2025
  • 24./25. November 2025
Alle Informationen zur Fortbildung
 
Gamer*innen für die Erprobung von Gesprächszugängen und neuen Methoden gesucht

Foto: Unsplash / Axville

Gamer*innen gesucht!

Menschen­verachtende Aussagen sind ein stetig wachsendes Problem in Teilen der Gaming-Szene, das negative Aus­wirkungen auf Spiel­erlebnis und Community hat. Sie können dazu führen, dass sich Gamer*innen nicht sicher oder willkommen fühlen, auch außerhalb der Gaming-Community. Deshalb entwickeln wir in einem neuen Projekt Gesprächs­methoden und Zugänge, die menschenfeindlichen Aussagen und Handlungen in Gaming-Chats entgegenwirken und den Dialog unter und mit Jugendlichen fördern. Dafür suchen wir Gamer*innen, die leidenschaftlich Shooter- und Strategie­spiele zocken, die Gaming-Szene kennen und mit Platt­formen wie Steam, Twitch, Discord und YouTube bestens vertraut sind.

Die Ausschreibung
 
Das rassistische Pogrom in Quedlinburg 1992

Zehn Abende lang wurde die Unterkunft für Asylbewerber*innen in der Oeringer Straße in Quedlinburg im September 1992 von überwiegend jungen Menschen angegriffen, die sich der rechtsextremen Szene zugehörig fühlten. Unter dem Beifall von bis zu 300 Anwohner*innen bewarfen sie die Unterkunft mit Steinen und Molotow-Cocktails. Die Polizei war vor Ort, griff aber zunächst nicht ein. Schließlich endete das Pogrom am 14. September 1992 mit der Räumung der Unterkunft: Diejenigen Bewohner*innen, die die Unterkunft zu diesem Zeitpunkt noch nicht verlassen hatten, wurden mit Bussen nach Magdeburg gebracht. Im Unterschied zu ähnlichen Pogromen in Rostock-Lichtenhagen, Hoyerswerda oder Mannheim-Schönau fanden sich in Quedlinburg bereits nach dem ersten Abend Menschen zu einer Mahnwache zusammen, die sich jeden Abend vor der Unterkunft versammelten, ein Ende der Gewalt forderten und versuchten, die 81 Bewohner*innen zu schützen.
Unsere Kollegin Marie Jäger recherchiert zusammen mit der Initiative Oeringerstraße, die von Thai Thai und Tucké Royale ins Leben gerufen wurde, die Geschichte des Pogroms. Über den Instagram-Account oeringerstrasse92 hält die Initiative die Erinnerung an das rechtsextreme Pogrom wach. Erste Ergebnisse ihrer Recherche wurden nun im Jahrbuch der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt veröffentlicht. In der Zukunft plant die Initiative auch Workshops mit Jugendlichen.

Die Initiative auf Instagram
 
DJ-Pult

Foto: Dirk Lamprecht

Soliparty am 9. Mai in Berlin

Das Berliner Kollektiv vis-à-vis veranstaltet heute Abend eine Soliparty in Berlin, wobei die ganzen Einnahmen an Cultures Interactive gespendet werden. Der Abend beginnt um 20.30 Uhr mit einem Vortrag zum Umgang mit Rechtsextremismus, bevor es mit Livemusik und verschiedenen DJs weitergeht. Wir freuen uns sehr über diese Unterstützung und möchten Sie herzlich in den Konzertsaal ‚Modus‘ in den Aquahöfen in Berlin-Kreuzberg einladen.

Mehr Infos
Logo Demokratie leben!

Die Fachstelle Rechtsextremismusprävention von Cultures Interactive wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert. Für inhaltliche Aussagen und Meinungsäußerungen tragen die Publizierenden dieser Veröffentlichung die Verantwortung.

cultures interactive e.V.
Verein zur interkulturellen
Bildung und Gewaltprävention


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12053 Berlin

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