cultures interactive e.V. im September 2022

 
Liebe Leser*innen,

in diesem Newsletter geht es vor allem um eines: um Termine! In den nächsten Monaten stehen gleich mehrere Fachtagungen zur Präventionsarbeit, zum Umgang mit Rechtsextremismus und mit Verschwörungserzählungen an, zu denen wir Sie herzlich einladen möchten. Dabei soll aber auch die Praxis nicht zu kurz kommen. Deshalb bieten wir Ende September eine Qualifizierung zur menschenrechtsorientierten Jugendkulturarbeit an. Außerdem würden wir uns freuen, Sie Anfang November beim Praxisworkshop des Kompetenznetzwerks Rechtsextremismusprävention in Erfurt begrüßen zu dürfen. Für alle, die in den nächsten Monaten nicht so viel verreisen möchten: Auch für Sie haben wir einiges vorbereitet. Lese-Empfehlungen und ein Video finden Sie am Ende dieses Newsletters.

Herzliche Grüße,
das Team von cultures interactive

Fachtag der BAG RelEx am 15. September in Kassel
Der Fachtag der Bundesarbeitsgemeinschaft Religiös Begründeter Extremismus ist den Chancen und Grenzen phänomenübergreifender Arbeit gewidmet. Die BAG möchte damit aktuelle Radikalisierungs­tendenzen aufgreifen und diskutieren, inwiefern radikalisierte Gruppierungen gesellschaftliche Konflik­tlinien nutzen und sie mitunter vertiefen.
Auch cultures interactive e.V. ist auf dem Fachtag in Kassel vertreten: Tobias Meilicke spricht im Infoshop „Quo Vadis Querdenken“ zusammen mit Josef Holnburger (CEMAS) über Entwicklungen der verschwörungs­ideologischen Szene. Silke Baer, Geschäftsführerin von cultures interactive e.V., diskutiert am Nachmittag zusammen mit Jamuna Oehlmann (BAG RelEx) und Alexander Gesing (IFAK e.V.) über phänomen­übergreifende Radikalisierungs­prävention aus Sicht der Praxis. Wir würden uns freuen, Sie auf der Tagung in Kassel zu treffen!

30. September bis 2. Oktober in Neu-Anspach (Hessen)
In Kooperation mit der Bildungsstätte Alte Schule Anspach bietet cultures interactive e.V. vom 30. September bis 2. Oktober 2022 in Neu-Anspach (Hessen) eine train-the-teamer-Qualifizierung zur menschenrechtsorientierten Jugendkulturarbeit an. Die Teilnehmenden der Qualifizierung lernen die theoretisch-methodischen Grundlagen des Jugendkulturansatzes kennen und werden befähigt, selbst präventive Angebote, die jugendkulturelle, Medien- und Sportpraxis mit sozialer und politischer Bildung verbinden, für Jugendliche zu konzipieren und durchzuführen.

Fachtagung des Kompetenznetzwerks Rechtsextremismusprävention am 6. Oktober in Berlin
Am 6. Oktober bringt die diesjährige Fachtagung des KompRex Vertreter*innen aus Wissenschaft, Zivil­gesellschaft, Kultur, Politik, politischer Bildung und der Präventions­landschaft zusammen für Austausch, Reflexion und Debatte: Wie und wo zeigt sich rechtsextreme Demokratiefeindlichkeit im Jahr 2022? Welche rechtsextremen Akteur*innen und Strategien müssen wir im Blick haben? Wie international vernetzt sind sie? Welche Allianzen und Verbündete braucht die Rechtsextremismus­prävention? cultures interactive e.V. ist Teil des Kompetenznetzwerks und bietet auf der Fachtagung einen Workshop zu Verschwörungserzählungen im Jugendalter an.

Fachtag des Berliner Netzwerks Verschwörungserzählungen am 25. Oktober
Wie können pädagogische Fachkräfte auf Verschwörungserzählungen reagieren? Das Berliner Netzwerk Verschwörungserzählungen veranstaltet dazu eine Fachtagung in der Berliner Landeszentrale für politische Bildung. Dort sollen die Herausforderungen, die der Umgang mit Verschwörungserzählungen im pädagogischen Alltag mit sich bringt, in bedarfsorientierten und interaktiven Workshops betrachtet werden. Auch die Beratungsstelle veritas von cultures interactive e.V. ist auf dem Fachtag vertreten: In den Workshops der Beratungsstelle geht es um (sozial-)psychologische Perspektiven auf Verschwörungsglauben sowie um Fragen des Kindeswohls und möglicher Kindeswohlgefährdungen im Zusammenhang mit Verschwörungserzählungen.

Praxisworkshop des KompRex am 1. und 2. November in Erfurt
Haben Sie Erfahrungen, konkrete Fälle, Methoden und Best Practices im Umgang mit Rechtsextremismus? Um die geht es am 1. und 2. November beim Praxisworkshop des Kompetenznetzwerks Rechtsextremismusprävention in Erfurt. Gemeinsam möchten wir an den zwei Tagen Allianzen und Handlungsoptionen weiterentwickeln und dafür gelungene Situationen, aber auch Schwierigkeiten miteinander teilen. Denn die Reflexion der eigenen Absichten, von Unsicherheiten und Vorbehalten sind Basis einer klaren Haltung und von Handlungssicherheit für zielgerichtete Interventionen und Maßnahmen. Noch bis 13. September können Sie sich für den Praxisworkshop anmelden, auch wenn Sie bisher nicht an der Fortbildungsreihe des KompRex teilgenommen haben.

Fachtagung am 10. und 11. November in Berlin
Eine gesellschaftliche Krisenstimmung wirkt sich auch auf Jugend(sozial)arbeit und Rechtsextremismusprävention aus. Rechtsextreme Akteur*innen greifen gesellschaftliche Krisen auf und verknüpfen sie mit ihren eigenen Narrativen. Auch Jugendliche, die ja selbst von den verschiedenen Krisen betroffen sind, können Adressat*innen solcher ideologisierter Krisennarrative werden. Wie können Jugendliche in dieser Zeit begleitet und unterstützt werden, um widerständig gegen Menschen- und Demokratiefeindlichkeit zu werden? Gemeinsam mit Fachkräften und Multiplikator*innen aus der Jugend- und Bildungsarbeit möchte die Fachstelle Rechtsextremismusprävention auf ihrer Tagung im November in Workshops und Austauschformaten Antworten auf diese Frage finden. Dabei sollen auch mögliche Handlungsperspektiven für die Jugend- und Bildungsarbeit eröffnet werden, die kritisches und eigenständiges Denken der Jugendlichen fördern und soziale wie demokratische Kompetenzen stärken. Das Tagungsprogramm finden Sie ab Ende September auf unserer Homepage. Ab dann ist auch die Anmeldung möglich.

Wenn Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe in Kontakt mit streng religiösen, auf alternativen Realitäten basierenden oder menschen- und demokratiefeindlichen Überzeugungen kommen, stehen sie vor der oft konflikthaften Frage, wie sie sich verhalten sollen. Deshalb haben wir in dem Projekt RaFiK in den vergangenen drei Jahren zusammen mit SOCLES und dem Deutschen Jugendinstitut den Umgang von Fachkräften mit Radikalisierung erforscht. Daraus sind nun gleich drei Veröffentlichungen hervorgegangen: eine Broschüre mit Handlungsempfehlungen für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, eine Rechtsexpertise zum religiösen Neutralitätsgebot sowie eine Expertise zu Ansätzen und Angeboten der Prävention und Intervention im Bereich des islamisch begründeten Extremismus.

Wie entsteht Terrorismus? Wie wirkt er und wie wird er wahrgenommen? Wie können wir Terrorismus vorbeugen? Diese Fragen beantworten knapp 100 Autor*innen auf den über 800 Seiten des gerade im Nomos Verlag erschienenen „Handbuch Terrorismusforschung“. Mit dabei sind auch zwei Beiträge unserer Kollegen Tobias Meilicke und Harald Weilnböck, die für das Nachschlagewerk Sekundär- und Tertiärprävention genauer beschreiben.

In dem Projekt IN_Cultures haben wir vor einigen Jahren inklusive Methoden und Workshopformate für die Jugendkulturarbeit entwickelt und auf verschiedenen Projekttagen mit Kindern und Jugendlichen erprobt. Daraus ist eine Broschüre entstanden, die zwölf ausgewählte Methoden ausführlich vorstellt und Voraussetzungen für eine inklusive pädagogische Praxis beschreibt. Die Broschüre gibt es als PDF und in der Druckversion. Die gedruckten Exemplare können Sie per E-Mail an presse@cultures-interactive.de bestellen.

Niklas Vögeding von der Beratungsstelle veritas zu Gast im Couchtalk von ufuq.de
Auf der Couch von ufuq.de erklärt Niklas Vögeding im Gespräch mit Maryam Kirchmann, wie Verschwörungserzählungen aufgebaut sind, welche Gefahren von Verschwörungserzählungen ausgehen können und was diese Erzählungen von einer realen Verschwörung unterscheidet. Außerdem berichtet er von der Arbeit in der Beratungsstelle und wie Angehörige von Verschwörungsgläubigen mit der Beratung entlastet werden können. Ganz zum Schluss gibt der Berater auch einige Tipps für Gespräche mit Verschwörungsgläubigen.