Newsletter von cultures interactive im März 2022
NEWSLETTER März 2022

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Comic-Workshop in Suhl

cultures interactive e.V. im März 2022

 
Liebe Leser*innen,

vor zwei Jahren haben wir das Projekt „Together we can!“ gestartet, um die Zivilgesellschaft in der Ukraine zu unterstützen. Eigentlich wollten wir dazu in die Ukraine reisen, doch das war aufgrund der Pandemie zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Zusammen mit unseren Partner*innen von der Ukrainian Human Rights Foundation und der polnischen Anti-Discrimination Education Society haben wir deshalb Online-Workshops für junge Menschen in Chernihiv, Kiew und Sumy angeboten. Damit wollten wir sie darin bestärken, sich on- wie offline erfolgreich für gesellschaftspolitische Fragen einzusetzen.

Dass die jungen Menschen, mit denen wir damals zusammenarbeiten durften, nun bereits seit über einem Monat von der russischen Armee beschossen werden, macht uns wütend und traurig. Unsere Soli­darität und unser Mitgefühl gilt deswegen allen Menschen in der Ukraine, ebenso wie der demo­kratischen Zivilgesellschaft in Russland, die trotz der Gefahr, der sie sich damit aussetzt, gegen den Angriffs­krieg protestiert. Wir sind in Gedanken bei ihnen und wir werden unseren Protest gegen den Krieg auch weiterhin hier auf die Straße tragen und die Menschen in der Ukraine ebenso wie die Geflüchteten so gut wie nur möglich von hier aus unter­stützen.

Herzliche Grüße,
das Team von cultures interactive

Frisch erschienen: >blickwinkel Nr. 3

Verkürzte Erklärungen für gesellschaftliche Missstände können über Raptexte ein großes und oft jugendliches Publikum erreichen. Deswegen geht es im neuen >blickwinkel darum, wie verbreitet Antisemitismus und Verschwörungserzählungen im Deutschrap sind, und auf welche Weise Verschwörungserzählungen in der Jugendarbeit thematisiert werden können. Außerdem blicken unsere Autor*innen auf türkischen Rechtsextremismus in Deutschland. Denn türkische rechtsextreme Gruppierungen versuchen immer wieder, Rassismus, Islam-feindlichkeit und strukturelle Diskriminierung für sich zu instrumentalisieren. Ein weiteres Thema in diesem >blickwinkel: gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus im Fußball. Alle Ausgaben des >blickwinkels können Sie online lesen oder die Printversionen kostenlos per Mail an kontakt@farp.online bestellen.

>blickwinkel online lesen
 
Demokratiefördergesetz: Darauf kommt es an

Ein Demokratiefördergesetz soll kommen, um die zivilgesellschaftliche Beratungs-, Präventions- und Ausstiegsarbeit sowie den Schutz und das Empowerment von Betroffenengruppen zu stärken. So steht es im Koalitionsvertrag der Bundesregierung. Aus unserer Sicht ist ein solches Gesetz dringend notwendig – auch um der großen Gefahr, die Rechtsextremismus für unsere Demokratie darstellt, wirksam zu begegnen. Denn die bisherige Förderpraxis erschwert ein langfristiges und nachhaltiges Handeln gegen antidemokratische Haltungen, ruft Ermüdungserscheinungen bei den zivilgesellschaftlichen Initiativen hervor und sorgt für prekäre Arbeitsbedingungen in den meist nur für kurze Zeit geförderten Projekten. Das geplante Gesetz sollte daher unserer Ansicht nach eine unabhängige, staatsferne und kritische Zivilgesellschaft, die auch in Krisenzeiten bestehen bleiben kann, absichern. Worauf es aus Sicht von cultures interactive bei dem Demokratiefördergesetz ankommt, das haben wir nun in einer gemeinsamen Stellungnahme der BAG Demokratieentwicklung für die Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bundesfamilienministerin Anne Spiegel festgehalten. Diese haben wir in noch durch einige Punkte ergänzt, die sich aus der Arbeit von cultures interactive ergeben.

 
Fest für die Demokratie in der Lessinghöhe Neukölln
1. Mai: „Gemeinsam mit Respekt!“ in der Lessinghöhe Neukölln 

Am 1. Mai findet in der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Lessinghöhe Neukölln ein Fest für Kinder, Jugendliche und ihre Familien unter dem Titel „Gemeinsam mit Respekt!“ statt. Dabei sind auch Kollegen aus unseren Projekten Junge, Junge*! und PONS!. Zum Tag der Arbeit bieten sie einen passenden Workshop an: In einer interaktiven Methode können die Teilnehmenden die historische Entwicklung von sozialen Rechten, Arbeitsrechten und Konflikten um Demokratie in der Arbeitswelt nachvollziehen. Wir freuen uns, wenn Sie am 1. Mai zwischen 13 bis 19 Uhr in der Lessinghöhe vorbeischauen möchten.

 
13. Mai: Tagung „Gemeinsam gegen Demokratie- und Menschenfeindlichkeit“

Am 13. Mai 2022 veranstalten wir in Berlin die Fachtagung „Gemeinsam gegen Menschen- und Demokratiefeindlichkeit: Kinder- und Jugendhilfe im Gespräch mit Deradikalisierungs- und Präventionsarbeit“, zu der wir Sie herzlich einladen. Auf der gemeinsamen Tagung von cultures interactive e.V., dem Deutschen Jugendinstitut und SOCLES möchten wir diskutieren, wie Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe mit religiös, weltanschaulich oder verschwörungsbasierter Demokrate- und Menschenfeindlichkeit umgehen können. Außerdem geht es darum, wie Weltanschauungsfragen mit Kindern und Jugendlichen thematisiert werden können, ohne sie in Loyalitätskonflikte mit ihren Eltern zu bringen. Das ganze Programm finden Sie hier als PDF.
Die Tagung findet am 13. Mai 2022 von 10 bis 17 Uhr im Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel in Berlin-Weißensee statt. Durch die Förderung des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Programm „Demokratie leben!“ entstehen keine Teilnahmegebühren.

Alle Infos zur Fachtagung
 
Beratungsgespräch

Foto: istock / fizkes

Methoden für die Umfeld- und Distanzierungsberatung

Um angehende Berater*innen zu qualifizieren und erfahrene Kolleg*innen in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen, entwickelt cultures interactive derzeit ein Methodenlehrbuch für die Umfeld- und Distanzierungsberatung im Phänomenbereich des religiös begründeten Extremismus. Das Lehrbuch soll rund 30 Beratungsmethoden und -techniken beinhalten, die anschaulich und praxisnah dargestellt werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf einer diversitätssensiblen Haltung in der Beratung. Der Inhalt des Lehrbuchs wird von einem Expert*innenbeirat geprüft, außerdem stehen unsere Kolleg*innen in engem Austausch mit verschiedenen Beratungsstellen und Forschungseinrichtungen. Sobald das Methodenlehrbuch erscheint, werden wir Sie natürlich auch an dieser Stelle darüber informieren.

Mehr über das Methodenlehrbuch Beratung erfahren
 
Podcast: Kinder- und Jugendhilfe im Umgang mit Radikalisierung 

In unserem Projekt RaFiK erforschen wir zusammen mit dem Deutschen Jugendinstitut und SOCLES seit drei Jahren den Umgang von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe mit Radikalisierung. Ergebnisse dieser Recherche stellen unsere Kolleg*innen von SOCLES nun in ihrem Podcast „Recht trifft soziale Wirklichkeit“ vor. In der ersten Folge geht es um die rechtliche Perspektive auf Kindeswohl und Weltanschauungsfreiheit. Dr. Thomas Meysen (SOCLES) diskutiert, wie weit Rechte und Pflichten von Eltern reichen und was die Weltanschauungsfreiheit der Eltern bedeutet. Die zweite Folge stellt Ansätze und Akteur*innen der Prävention vor. Unsere Kollegin Marie Jäger geht darin auf die verschiedenen Ebenen und Anknüpfungspunkte von Prävention ein. In Folge drei steht die pädagogische Arbeit mit radikalisierten Jugendlichen im Zentrum: Woran erkennen pädagogische Fachkräfte eine Radikalisierung? Und wie können sie bereits radikalisierte Jugendliche zur Zusammenarbeit motivieren? Diese Fragen beantwortet Silke Baer, Geschäftsführerin von cultures interactive e.V., in der Folge Prävention: Praxis und Alltag.

Alle Folgen auf SOCLES.org
 
Graffiti der Kinder und Jugendlichen aus In*Berlin
Vier Jahre inklusive Jugendkulturarbeit mit In*Berlin

Genau vor vier Jahren haben wir die Arbeit im Projekt In*Berlin begonnen und seitdem unzählige Jugendkulturworkshops in Berlin durchgeführt. An ganz unterschiedlichen Orten in Berlin-Neukölln haben wir zusammen gerappt, Graffiti gemalt (eines davon hier ist hier zu sehen) und Videos gedreht. Der Schwerpunkt lag dabei auf inklusiver Jugendkulturarbeit. Kinder und Jugendliche mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen konnten sich zusammen in den verschiedenen Workshops ausprobieren. Damit wollten wir ihnen auch die Möglichkeit geben, Selbstwirksamkeit zu erfahren und ihre eigenen Räume selbst zu gestalten. Die verschiedenen gesellschaftlichen Barrieren, denen die Kinder und Jugendlichen in ihrem Alltag begegnen, waren da natürlich ebenfalls immer wieder Thema. Zusammen mit den Kindern und Jugendlichen haben wir in diesen vier Jahren viel erlebt und wir freuen uns, dass wir sie in dieser Zeit begleiten und stärken durften. Aus Neukölln sind wir aber mit dem Ende des Projekts sicher nicht verschwunden: Zum Abschluss durften wir das Nachbarschaftsheim Neukölln besprayen. Mehr über den Ansatz und die Methoden von In*Berlin erfahren Sie in diesem Aufsatz unserer Kollegen Florian Wagener und Nicola-Canio di Marco.

Mehr über In*Berlin
 

cultures interactive e.V.
Verein zur interkulturellen
Bildung und Gewaltprävention


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