cultures interactive e.V. im Mai 2021

 
Liebe Leser*innen,

in diesem Newsletter stellen wir Ihnen eine neue Publikationen vor, die cultures interactive e.V. gerade veröffentlicht hat: den neuen >blickwinkel der Fachstelle Rechtsextremismusprävention. Außerdem möchten wir Sie auf verschiedene Online-Veranstaltungen hinweisen, bei denen wir in den nächsten Wochen unsere Arbeit vorstellen: darunter zwei Fachforen auf dem deutschen Kinder- und Jugendhilfetag, die BRaVe-Academy und eine Veranstaltungsreihe des Sozialpädagogischen Fortbildungsinstituts Berlin-Brandenburg. Weiter unten berichten wir zudem aus unseren Projekten In*Berlin und Junge*, Junge*!

Herzliche Grüße,
das Team von cultures interactive

In der zweiten Ausgabe des >blickwinkels geht es um Angriffe von rechts auf die offene Kinder- und Jugendarbeit, um den Stand der Rechtsextremismusprävention in der Jugendarbeit und einen verantwortungsvollen Umgang mit Verschwörungserzählungen.

Angriffe auf die offene Kinder- und Jugendarbeit
Immer wieder greifen rechtsextreme und rechtspopulistische Akteur*innen die offene Jugendarbeit an – oft verbunden mit der Forderung nach ‚Neutralität‘. Nils Schuhmacher, Gillian Zimmermann und Moritz Schwerthelm haben solche Versuche der Einflussnahme in einer Studie untersucht, in diesem >blickwinkel stellen sie ihre Ergebnisse  vor.

Rechtsextremismusprävention in der Jugendarbeit
Außerdem interessiert uns, wie es um die Rechtsextremismusprävention in der Jugendarbeit bestellt ist. Moritz Schwerthelm hat dafür Jugendarbeiter*innen im Landkreis Göttingen befragt. Sein Artikel zeigt, wie die Jugendarbeiter*innen vor Ort Rechtsextremismus einschätzen und adressieren. Doch auch Jugendarbeiter*innen können Verschwörungserzählungen anhängen oder demokratiefeindliche Einstellungen teilen. Wie können Kolleg*innen damit umgehen, wenn ein*e Mitarbeiter*in plötzlich Verschwörungserzählungen verbreitet? Ein Berliner Sozialarbeiter berichtet von seinen Erfahrungen.

Alle Ausgaben des >blickwinkels können Sie als PDF-Datei herunterladen oder die kostenlose Printversion per Mail an kontakt@farp.online bestellen.

In gleich zwei Fachforen zu Radikalisierung und Jugendhilfe ist cultures interactive e.V. auf dem diesjährigen Kinder- und Jugendhilfetag vertreten, der vom 18. bis 20. Mai digital stattfindet.

Salafismus, Islamismus und Rechtsextremismus im Kontakt mit der Kinder- und Jugendhilfe – und nun?
19. Mai, 10.45 bis 12.15 Uhr
Was sind Ansatzpunkte für fachliches Handeln in der Arbeit mit hochideologisierten jungen Menschen und Familien? Darum geht es in diesem Fachforum auf dem Kinder- und Jugendhilfetag. Für cultures interactive e.V. berichten Silke Baer und Tobias Meilicke aus der Arbeit im Projekt „Radikal, fundamentalistisch, anders – Fachkräfte im Kontakt (RaFiK)“ sowie für die „Orientierungshilfe für Jugendämter zu Kindeswohl bei einem Aufwachsen in salafistisch oder islamistisch geprägten Familien“, die cultures interactive e.V. zusammen mit SOCLES und der Türkischen Gemeinde Schleswig-Holstein erarbeitet hat.
Mehr Infos und Anmeldung

Neutralitätsgebot und Radikalisierungsprävention gegen rechts in der Kinder- und Jugendhilfe – das geht!
19. Mai, 14 bis 15. 30 Uhr
In diesem Forum geht es um einen (rechtssicheren) Umgang mit rechtsextremen Eltern und Familienmilieus sowie mit Vertreter*innen rechtspopulistischer Parteien in Gremien öffentlicher Träger der Kinder- und Jugendhilfe.
Ausführliche Informationen und Anmeldung

20. Mai, 15 bis 16.30 Uhr
Seit Anfang April bieten unsere Kolleg*innen aus dem EU-weiten Projekt BRaVE eine Online-Fortbildungsreihe rund um die Stärkung von Resilienz gegenüber Radikalisierung und Polarisierung an. Jede Veranstaltung ist einem bestimmten Thema gewidmet, darunter bisher Sport, Online-Präventionsarbeit, Gender und Advocacy. Ein besonderer Fokus der BRaVE Academy liegt auf dem Austausch zwischen Forscher*innen und Expert*innen aus der Praxis. Bisher haben über 50 Mitarbeitende aus Präventionsprojekten ebenso wie Wissenschaftler*innen und Studierende aus ganz Europa, aber auch aus Australien, Syrien, Malaysia und den USA an der Reihe teilgenommen. Im letzten Workshop der BRaVE Academy geht es am 20. Mai um kunstbasierte Ansätze in der Präventionsarbeit, um Bildgestaltung und Repräsentation. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

2. Juni 2021
Vom 26.5. bis 15.6. veranstaltet das Sozialpädagogische Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg die Reihe „Demokratie – Jugend – Brandenburg“. Auch cultures interactive e.V. bietet dort drei Workshops an: Am 2. Juni geht es vormittags in dem Seminar von Silke Baer um das Neutralitätsgebot im Kontext von Jugendarbeit und Schule. In einem zeitgleich stattfindenen Workshop berichten Anika Posselius und Harald Weilnboeck von ihren Erfahrungen mit Advocacy in der Präventionsarbeit in Mittel- und Osteuropa. Nachmittags widmet sich Jen Pahmeyer dann in „Offen reden – ist das schon politische Bildung?“ dem narrativen Arbeiten mit Gesprächsgruppen an Schulen im ländlichen Raum.

In*Berlin ist ein inklusives Jugendkulturprojekt für alle Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 20 Jahren, die lernen wollen, wie man rappt, Graffitis malt oder Videos dreht. In den letzten Wochen haben die Jugendlichen des Projekts eine freie Wand in Berlin-Neukölln bemalt, zusammen mit dem Berliner Mädchen*treff Schilleria. Dank der Unterstützung durch Aktion Mensch! konnte In*Berlin zudem eine Rampe für den Mädchen*treff beschaffen, die die Jugendlichen auch gleich selbst zusammengebaut haben. Die neue Rampe kann einfach am Eingang des Mädchen*treffs angebracht werden und soll so einen barrierefreien Zugang zur Schilleria ermöglichen.

Mit dem Projekt Junge*, Junge*! will cultures interactive e.V. Jungen* in der kritischen Auseinandersetzung mit Männlichkeit und Geschlechterrollen bestärken. Daher haben wir uns gefreut, auch auf dem boys day 2021 mit Jungs* ins Gespräch zu kommen: Zehn Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland waren dabei, als Alper Köksal am 22. April von seiner Tätigkeit als Erzieher und der Arbeit mit Junge*, Junge*! erzählte. Er erklärte, wie die Ausbildung abläuft, was mögliche Arbeitsfelder sind und nach welchen Gehaltsstufen Erzieher*innen bezahlt werden. Besonders interessierte die Teilnehmenden, wie der Arbeitsalltag unseres Kollegen aussieht, wie viel Freizeit er hat und warum die Arbeit in Projekten häufig befristet ist – und natürlich, was er damit verdient.
Gleichzeitig sind unsere Kollegen von Junge*, Junge*! im Moment auch draußen aktiv: Zusammen mit Jugendlichen bauen sie auf einem Bauspielplatz in Berlin seit einigen Wochen eine Jungen*hütte. Sobald sie fertig ist, wird die Holzhütte ein Treffpunkt für eine Neuköllner Jungen*gruppe werden. In der Hütte können die Jugendlichen sprayen und kreativ werden, sie soll außerdem ein Raum sein, in dem die Jugendlichen Anforderungen rund um Männlichkeit und geschlechtsspezifischen Rollenvorstellungen thematisieren und hinterfragen können.